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"Alle Lehrer einer Brandenburger Schule gleichzeitig krank", so eine Überschrift in der Berliner Zeitung vom 14.12.2022.
Ich denke sofort an mein Gymnasium zurück - 8 Jahrgänge, 3-zügig, knapp 30 Schüler pro Klasse - Lehrerantahl entsprechend. Und die alle "gleichzeitig krank". Unvorstellbar. Ah, der erste Satz klärt etwas - Grundschule.
In Berlin und Brandenburg 6 Jahrgänge - immer noch unwahrscheinlich.
Es geht ins Detail: Es handelt sich um eine kleine Schule mit sechs Lehrern und ca. 70 Schülern.
Jetzt wird es plausibel.
Alles "irgendwie" Atemwegserkrankungen. Da ist zur Zeit die Auswahl groß: immer noch Corona, mehrere Grippe-Varianten, der RS-Virus.
Da anderen Meldungen zufolge auch oft mindestens 50% der Schüler erkrankt sind, bleibt nur die "Aufbewahrung" der restlichen, die durch zwei Lehrerinnen einer benachbarten Schule übernommen wird.
Ich frage mich nur, wie gut es uns eigentlich geht, wenn das einen so ausführlichen Artikel wert ist - und das immerhin in einer nicht so unwichtigen Berliner Tageszeitung und nicht etwa dem wöchentlichen Regionalblatt.
Es war zwar nur die Online-Version, also papiersparend - aber früher wollte keiner über die Hauptversammlung der Karnickelzüchter schreiben. Ist das mit digital anders geworden?
Hauptsache Zeilenhonorar, Inhalt und Bedeutung egal?